Die Varroose
-auch Brutmilbenseuche genannt-
Die Varroamilbe ist seit den 80er Jahren hier in Deutschland vertreten. Seitdem gilt die Weisheit:
Keine Milben gibt es nicht!
Das soll heißen, in jedem Volk sind zu jeder Zeit Varroa-Milben vorhanden.
Die Milbe vermehrt sich nur in der Bienenbrut. Mehrere Jungmilben ernähren sich in einer Brutzelle von der Bienenlarve. Je nach Befallgrad wird die Bienenlarve mäßig bis tödlich verletzt.
Nur auf der ausgewachsenen Biene kann sie überleben und benutzt diese als Nahrungsquelle (sie zapft das "Bienenblut" an) und als Transportmittel in ein anderes Volk.
Problematik der Varroose:
Offene Wunden am Bienenkörper → öffnet Krankheitserregern "Tür und Tor"
Zusätzlich fungiert die Milbe als Krankheitswirt. Hier sei der Verkrüppelter Flügel Virus (DWV-Virus) genannt
Die ständige Auseinandersetzung der Biene mit der Varroa-Milbe führt zu einem geschwächten Immunsystem der Bienen. Die Bienen werden anfälliger für andere Krankheiten. Letztendlich bringt nicht die Varroose das Volk um, sondern die Folgeerkrankungen.
In diesem Bild sind an am DWV-Virus erkrankte Bienen zu sehen
Folgeerkrankungen der Varroose:
Darmparasitenbefall, z.B. Nosemaseuche
Viruserkrankungen, z.B. Sackbrut und Verkrüppelter Flügel Virus
Pilzerkrankungen
Ausbreitung der Varroose:
Durch stille oder offene Räuberei (Milben können zwischen Bienen überspringen)
Durch Varroose zusammenbrechende Völker
Kurz vor dem entgültigen Zusammenbruch der verseuchten Völker retten sich die befallenen Bienen in andere Völker und schleppen so die Varroa ein
Die Vorräte der zusammengebrochene Völker werden von anderen Völkern geräubert. In diesem Wabenwerk wimmelt es von Milben, die dort auch mehere Wochen ohne Bienen überleben können und räubernde Bienen befallen.
In diesem eingegengenen Volk wimmelt es nur so an Varroamilben
Zum Vergrößern bitte hier drücken.
Durch diese Ausbreitungswege kann der Imker davon ausgehen, dass an einem Stand die Völker gleich stark mit der Varroose befallen sind!
Erkennung der Varroose:
Eine hilfreiches Indiz zur Erkennung des Befallgrades der Völker ist die sogenannte Windel. Auf ihr fallen durch den offenen Gitterboden die gestorbenen Milben. In der brutfreien Zeit im Winter sollte der „natürliche Totenfall“ nicht mehr als eine Biene je Tag und Volk überschreiten.
An diser Stelle verweisen wir auf einschlägige Literatur (oder den Imkerkalender 2009, Seite 52)
Behandeln der Varroose:
An dieser Stelle verweisen wir auf das „Varroose – Bekämpfungskonzept Baden Württemberg“, welches auf der Internetseite des Bieneninstituts der Uni Hohenheim einzusehen ist.
Anmerken möchten wir noch folgendes:
Stichtage zur Ammeisensäurebehandlung:
Wünschenswert wäre es, wenn alle Imker gleichzeitig die Ammeisensäurebehandlung durchführen, da sich durch die bereits erwähnten Ausbreitungswege so kein Pfad von den befallenen, zu den bereits behandelten Völker ergibt.
Stichtage der Ammeisensäurebehandlung:
- Kurzzeitbehandlung: 30.Juli: Varroastichtag 1
- Langzeitbehandlung 30.August: Varroastichtag 2
Die Behandlung istin der nächsten Schönwetterperiode (Temperaturen von 25°C – 28°C und Hochdruckeinfall) durchzuführen.
Völker, mit denen der Imker in die Weißtannentracht möchte, sind dabei natürlich ausgenommen.
Zur Oxalsäurebehandlung:
Die Varroamilben befinden sich in der Brutzeit (fast das ganze Jahr) zu 80% in der Bienenbrut. Die Oxalsäure ist ein Kontaktgift und wirkt nur auf den in Kontakt stehenden Bienen. Die verschlossene Brut, in der sich 80% der Milben aufhalten, kommt mit der Oxalsäure nicht in Berührung.
→ Die Oxalsäurebehandlung kann nur wirken, wenn die Bienen absolut brutfrei sind.
Bei starkem Varroabefall im Winter und warmer Witterung (Völker brüten) greift folgende Notlösung:
Durch Entfernen der Brutwabe kann man in Ausnahmefällen diesen Zusatnd elegant herbeiführen, und erwischt dabei schon 80% der Milben im Volk. Die Oxalsäurebehandlung erledigt den Rest.
Stichtag der Oxalsäurebehandlung:
- Oxalsäurebehandlung: 30.November: Varroastichtag 3
Die Behandlung wird 21 Tage nach der letzten Frostperiode (Völker müssen brutfrei sein) durchgeführt.
Jede Behandlung sollte auf die Wikrsammkeit mit Hilfe der Windel überprüft werden. Tritt kein Totenfall infolge einer Behandlung ein, ist ihr Bienenvolk nicht Varroafrei! Es hat nur keinen Behandlungserfog gegeben!